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Schmölau? Wer tatsächlich noch nicht dort war,
fragt sich, wo der kleine Ort liegt. Das ist leicht zu erklären. Schmölau liegt direkt am Grünen Band Deutschland - in der nordwestlichsten Ecke der Altmark (Bundesland
Sachsen-Anhalt). Der Ort hat knapp 50 Einwohner und gehört zur Gemeinde
Dähre, die wiederum zum Altmarkkreis
Salzwedel gehört.
1330 wurde Schmölau erstmals erwähnt. Eine lange Geschichte begleitet den Ort. Um 1600 ist Schmölau ein sog. Hufendorf mit 11 Stammhöfen. Im Laufe der Historie des Ortes wohnten mal bis 200 Menschen im Dorf, mal nur 20. Im Norden des Ortes
erstreckt sich eine große Landwehr - direkt am Grünen Band gelegen. Einstmals ging ein wichtiger Verbindungsweg in Nord-Süd-Richtung durch Schmölau: die "Alte Fracht- und Zollstr.". Heute ist die
wichtigste Straßenverbindung die L 7, die entweder ins niedersächsische Schafwedel führt oder umgekehrt ins altmärkische Dähre.
Trotz der langen Geschichte, oder vielleicht auch wegen ihr, lebt es sich wunderbar in Schmölau, denn es herrscht vor allem eines: Ruhe und Zufriedenheit. Der meist pittoreske Charme des Ortes
sorgt für Behaglichkeit. Schmölau ist eine interessante Mischung aus Straßendorf und Rundlingsdorf.
Schmölau war zu DDR-Zeiten ein Ort innerhalb des 5 km-Sperrgebietes. Quasi Sackgasse. Ohne Passierschein war kein Reinkommen und weiter ins benachbarte niedersächsische
Schafwedel ging es schon gar nicht. Vor
30 Jahren war damit Schluss. Am 18.11.1989 um 06:00 Uhr morgens fiel in der kleinen Grenzübergangsstelle in Schmölau die Sperre zwischen BRD und DDR. Seitdem sind Schmölauer und Schafwedler eng
miteinander verbunden und feiern in regelmäßigen Abständen die Grenzöffnung. Und auch auf Vereinsebene gibt es jede Menge zwischen-menschliche Verbindungen, z. B. den "Grenzlandchor".
Heute liegt Schmölau mitten in Deutschland und mitten in der Natur an einer spannenden Schnittstelle zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der Ort liegt direkt am größten
Biotopverbund Deutschlands, dem "Grünen Band". Hier treffen sich Wanderfreunde, Naturerlebnisfreunde und an Geschichte interessierte Menschen.
Übrigens: Wäre das "Grüne Band" nicht in Bayern
"erfunden" worden, dann wäre Schmölau vielleicht der Ausgangspunkt für eines der größten Naturschutzprojekte Deutschlands. Denn schon in den 1970er Jahren erkannten einige Schmölauer, dass der
menschenleere Grenzstreifen viel Platz lässt für die Natur und damit für seltene Wildtiere und Wildpflanzen. "Das wird mal ein Naturschutzgebiet"... sagte man
damals.
Der Grenzzaun ist längst Vergangenheit, aber die seltenen Tiere und Pflanzen sind noch da. Wenn Sie sich aufmachen ans nahe "Grüne Band", dann werden Sie sie vielleicht sehen. Mehr zum "Grünen
Band" gerne hier.